Meine persönliche Geschichte
Mein Leben ist von Musik geprägt.
Ich bin in einer Musikerfamilie aufgewachsen. Mein Vater war Dirigent, Komponist und Pianist, meine Mutter Sängerin.
Als Kind habe ich getanzt, gesungen und Geschichten geschrieben. Weil ich mich dabei wohlgefühlt habe, empfand ich pures Glück.
Später fing ich mit Klavierspielen an. Ich konnte meine gesamten Erfahrungen, die ich beim singen und tanzen spielerisch umgesetzt hatte, auf das Klavier übertragen. Meine Lehrerin an der Musikschule war begeistert und die Leiterin der Musikschule stolz mich als Schülerin zu haben. In dieser Zeit gewann ich Preise bei Klavierwettbewerben, und einen Kompositionspreis.
Am 24. Februar 1968 bestand ich die Aufnahmeprüfung an der Berliner Spezialschule für Musik (heute Bach-Gymnasium). Auf dieser Schule gab es begabte Schüler, die ein Instrument spielten mit dem Ziel Musik zu studieren.
Da lernte ich sehr schnell, dass ich nicht gut genug war. Ich habe natürlich emsig und zielfixiert geübt. Ich war immer schon jemand, der sich sehr anstrengte, um etwas hinzubekommen. Das hatte zur Folge, dass mein Körper sich fest machte und, wenn mir etwas gelang, auch die Überspannung blieb. Ich habe diese Dinge damals nicht als unangenehm wahrgenommen und auch nicht vorausschauen können wie äußerst ungünstig sich all das auf mein Leben auswirken würde. Stattdessen ignorierte ich die ersten Anzeichen und machte mit Ehrgeiz und Disziplin weiter so. Was ich spürte war, dass ich innerlich leuchtete und dieses Leuchten nach außen strahlen wollte. Da ich als Kind sehr schüchtern war, jedoch nicht bei Klaviervorspielen, konnte ich zeigen, was in mir steckte.
Als ich als Jungstudentin und später als reguläre Studentin an der Hanns-Eisler-Hochschule Klavier studierte, war ich durch die harten Jahre der Dressur gestählt, geschliffen und voller Anspannungen im Körper und beeinträchtigenden Glaubenssätzen im Geist. Trotzdem war immer noch der Erfolg auf meiner Seite. Ich wurde von den Professoren als Pianistin geschätzt, bekam großartige Auftritte als Solistin und spielte mit Orchester Solokonzerte. Keiner merkte mir meine Anspannungen an und ich ignorierte sie vollständig.
Ich hatte einen starken zielgerichteten Willen, der mir nicht erlaubte meinen Körper und meine Gedanken wirklich wahrzunehmen.
Als Auszeichnung für mein erfolgreiches Studium bekam ich ein Auslandszusatzstudium, das mich nach Budapest an die Ferenc - Liszt - Akademie führte.
Hier lernte ich zum ersten Mal eine völlig andere Herangehensweise im Klavierunterricht kennen und, trotz Sozialismus, eine freiere Form ihn im Alltag zu gestalten. Das war 1979. An der Akademie gab es eine Kinderklasse, in der sich spielerisch und fantasievoll Klavierschüler im Wechsel zuhörten und vorspielten. Hier gab es keine „Einzelhaft“ im Klavierunterricht. Auch bekamen Kinder mit verdorbener Spieltechnik individuelle Hilfe.
Das hätte mein persönlicher Wendepunkt sein können. Doch noch war ich in mir selbst so gefangen, dass ich meine schwerwiegenden Probleme weiterhin verdrängte.
Nach dem Studium begann mein eigentlicher Leidensweg. Meine mir selbst antrainierten Ausweichbewegungen und Anspannungen beim Spielen und die Glaubenssätze, die mich selbst immer wieder in große Ängste und Zweifel stürzten, dem Beruf als Pianistin gerecht zu werden, wurden von Jahr zu Jahr stärker und quälender. Ich fing an neue Dinge und Tricks auszuprobieren. Das war der Anfang einer Suche nach anderen Mitteln und Wegen. Nur wusste ich gar nicht, wonach ich suchte.
Ich wurde auf Methoden aufmerksam, die mir zeigten, wie ich besser und komfortabler in meinem selbstgebauten Hamsterrad funktionieren konnte. Es gab auch hier keinen wirklichen Wendepunkt, sondern immer nur kleine Schönheitsreparaturen für mich, um auf meinem alten Weg weiter zu machen.
ICH WOLLTE JEDOCH WIRKLICH EINE VERÄNDERUNG!!
Erst da wurde ich auf die ALEXANDER-TECHNIK aufmerksam.
Als ich dann 2007 die Ausbildung begann, war ich schon Anfang 50. Ich hatte über 40 Jahre in einem selbstgebauten Käfig aus Gewohnheiten und Glaubenssätzen gesessen und erfolglos mit den selben Mitteln dagegen gekämpft, mit denen ich da hineingeraten war.
Mit der Alexander-Technik betrat ich augenblicklich einen authentischen Raum für Heilung und Wahrheit. Da ich Lösungen immer nur im außen gesucht hatte, bekam ich nur gut gemeinte Ratschläge.
Erst jetzt verstand und spürte ich, dass der Raum in mir selbst schon vorhanden war.
In der Zeit meiner Ausbildung habe ich mir oft Notizen gemacht.
So war mein Zustand im August 2007, zu Beginn meiner Ausbildung zur Alexander-Technik Lehrerin:
„Wenn ich mich im Spiegel betrachte, sehe ich meine gekrümmte Silhouette. Wenn ich nach längerem Sitzen aufstehe, habe ich Schmerzen in den Beinen. Wenn ich morgens aufwache, habe ich öfter Nackenschmerzen. Wenn ich gerade sitze, spüre ich ein Ziehen im mittleren Rücken. Wenn ich Klavier übe, falle ich in mich zusammen, mit der Absicht entspannt zu sein. Wenn ich einen Klavierabend gebe, habe ich Schmerzen im unteren Rücken und eiskalte Hände, die sich nicht erwärmen.“
Am Ende meiner Ausbildung am 22.Februar 2011 schrieb ich:
Wenn ich mich im Spiegel betrachte, sehe ich mich als aufgerichteten Menschen. Ich bin bei mir selbst angekommen. Meine Bewegungen werden täglich müheloser und schmerzloser. Ich bin mit Leichtigkeit und Freude bei allen Tätigkeiten präsent. Mein Klavierspiel hat sich auf eine Weise verändert, dass ich darüber nur staunen kann.“
Die Alexander-Technik hat mir ein unglaublich neues Lebensgefühl ermöglicht, das ich mir nie hätte vorstellen können.
2019 habe ich die Mittel und Wege, die zu meinen neuen Erfahrungen führten, in dem Buch: „Die Quelle des Vergnügens“, Alexander-Technik und die Anwendung beim Klavierspielen für den Verlag Die Blaue Eule aufgeschrieben.
Seit April 2010 gebe ich all jenen Menschen Unterricht, die merken, dass ihre Gewohnheiten, die in einer bestimmten Zeit ihre Berechtigung hatten, heute nicht mehr von Vorteil sind.
Alexander-Technik ist natürlich nicht nur für Musiker geeignet, sondern macht bei jedem Menschen Sinn.
Derjenige der bereit ist, kann davon richtig langfristig profitieren. Was bei mir so lange gedauert hat, gebe ich mit Begeisterung gerne weiter und es geht viel schneller, als es bei mir der Fall war.
Ich habe viel Zeit und eine Menge Geld investiert. Meine Klienten profitieren davon in jeglicher Hinsicht.
Bio
Eva-Maria Freyer
- 1956, am 29.03. (Gründonnerstag)
in Weimar geboren - 1968 – 1979
Ausbildung zur Pianistin,
zunächst am „ Carl Philipp Emanuel Bach“ Gymnasium,
anschließend an der Hochschule für Musik „ Hanns Eisler“
in Berlin bei Prof. Rudolf Dunckel und Prof. Diethelm Müller- Nilsson - 1978-1979
Zusatzstudium mit Stipendium an der „Ferenc Liszt“ Akademie
in Budapest bei Prof. Lajos Hernadi - 1979-1980
künstlerische Assistentin an der Pädagogischen Hochschule in Potsdam - ab 1980
freischaffende Pianistin und Pädagogin in Berlin - seit 1989
Lehrtätigkeit für Klavier, Korrepetition und kreative Kurse an der
Musikschule „Béla Bartók“ in Pankow und Prenzlauer Berg - 2007 – 2011
Ausbildung zur Alexander-Technik-Lehrerin in Berlin-Kreuzberg
bei Jörg Aßhoff - Seit 2011
Alexander-Technik Lehrerin und Klavierlehrerin mit dem Schwerpunkt
Alexander-Technik - 2016 - 2018
Ausbildung in schamanischen Heilweisen bei Sian Petra Lang - 2019
Veröffentlichung meines ersten Buches: "Die Quelle des Vergnügens" im Verlag Ferdinand Schönigh
Buch bei Amazon bestellen Rezension lesen - 2025
Mein Großvater Hermann Wiebel, der Reger-Klarinettist, wird von dem Schweizer Klarinettisten und Musikwissenschaftler Dr. Harald Strebel wiederentdeckt. Er hat 6 Teile in der Zeitschrift rohrblatt über sein Leben mit Anmerkungen von mir im 6.Teil veröffentlicht – PDF ansehen