Ich nahm Alexander-Technik als Unterrichtsfach ursprünglich dazu, um mir zu helfen meine Verspannungen im Gesicht beim Klavierspiel zu lösen. Ich wußte zwar nicht genau, was Alexander-Technik eigentlich ist, aber mir wurde schon in der ersten Stunde klar, dass sie sich auf den ganzen Körper und nicht nur auf einzelne Regionen bezieht. Nach dem ersten „ordnen“ war ich überrascht, wie leicht ich mich fühlte. Gleichzeitig spürte ich mich selbst vielleicht zum ersten Mal wirklich genau und in vollem Bewusstsein, als hätte ich zu mir selbst gefunden.
In den darauffolgenden Stunden verstärkte sich dieser positive Effekt noch weiter. Ich konnte nach und nach meinen Körper immer besser wahrnehmen. Zuerst sind mir meine Hände, Beine und Füße aufgefallen und ich konnte mit der Zeit auch meine Zehen und Fingerspitzen ganz präzise wahrnehmen. So spürte ich beispielsweise einen Lufthauch, den ich sonst aus Gewohnheit ignoriere. Das fiel mir auch beim laufen nach den Stunden auf. Auch konnte ich speziell meine Finger ganz genau steuern und hatte weniger das Gefühl eines Zitterns. Ich nahm meinen Puls wahr, und war überrascht als ich am Klavier Brahms spielte und mein Puls das Metrum annahm. Ich hätte nicht erwartet, dass ich mich mit Hilfe der Alexander-Technik so an die Musik anpassen kann.
Ich fing an die Alexander-Technik in meinen Alltag zu integrieren. Ich achtete in der Schule ab und zu darauf, wie ich schreibe oder sitze, beobachtete quasi mich selbst.
Meine erste Erfahrung außerhalb des Unterrichts geschah auf dem Motorrad. Nach einer AT-Stunde bemerkte ich nach ca. 10 min. Fahrzeit wie aufrecht ich auf meinem Motorrad saß. Ich spürte wie lang mein Rücken war und war überrascht, dass mir nichts wehtat. Mir fiel auf, dass ich schon die ganze Fahrt über so saß. Bevor ich bemerkt hatte wie ich saß, fragte ich mich nach dem losfahren warum beide Spiegel etwas zu tief eingestellt waren und mir war nicht bewusst, dass ich der Auslöser dafür war. Als ich mir nun dessen bewusst wurde, sank ich wie gewohnt in mich zusammen, um zu testen ob wirklich meine Sitzposition dafür verantwortlich war. Und in der Tat stimmten die Spiegel wieder, als ich wie gewohnt zusammengesunken saß. Ich habe mich also unbewusst “ richtig“ auf mein Motorrad gesetzt und war erfreut, dass etwas passiert ist außerhalb des Unterrichts. Ich schaffte es den restlichen Weg so aufgerichtet sitzen zu bleiben.
Von diesem Beispiel war ich sehr beeindruckt. Ich habe mir selbst gezeigt, dass die Alexander-Technik Einfluss auf meinen Alltag nimmt.
In den nächsten Stunden fiel mir auf, dass sobald mein linker Arm “ geordnet“ war mein rechter sich anpasste und sich auch, wenn auch nur teilweise vom zu viel machen lösen konnte. Dasselbe passierte mit meinen Füßen. Ich begriff, dass diese Körperteile mehr miteinander zu tun haben, als ich dachte und gegenseitig voneinander abhängig sind.
Mit Hilfe der Alexander-Technik bin ich mittlerweile in der Lage Stresssituationen einfacher zu überwinden, und den Alltag mit einer Art inneren Ruhe zu genießen. Ich habe das Gefühl zu meinem Körper gefunden zu haben, ehrlich zu mir selbst zu sein und meinem Körper zu vertrauen. Momentan versuche ich das richtige Sitzen beim Klavierspiel zu finden, zumal das eine größere Herausforderung darstellt, da das Spiel vom Sitzen ablenkt. Danach werde ich mich um mein Gesicht kümmern und ich bin zuversichtlich, dass ich in Zukunft weitere Dinge finden werde, an denen ich arbeiten kann.
Was bleibt mir von der Alexander-Technik?
Zunächst war der Nutzen für mich gleich spürbar. Ich hatte vor Beginn der Stunden unglaubliche Rückenschmerzen. Einige Monate vorher hatte ich die Bratsche als ein neues Instrument für mich entdeckt. Ich wusste schon von Freunden und aus der Fachliteratur, das so ein Leben als Bratscherin ziemlich gefährlich ist. Das Instrument ist ergonomisch unvorteilhaft. Es ist eigentlich zu schwer und zu groß, um es sich unter das Kinn zu klemmen. Die Folge sind Sehnenscheidenentzündungen, Rückenschmerzen, verstärkte Abnutzung der Halswirbelsäule – mit einem Wort, Bratsche spielen gefährdet den gesamten Bewegungsapparat und mich hatte es gleich am Rücken erwischt!
Glücklicherweise verringerten sich nach den ersten Stunden mit der Alexander-Technik meine Schmerzen. Ich denke, die Alexander-Technik ist eine Möglichkeit, mit dem gesundheitlichen Risiko, das mit dem intensiven Bratsche spielen verbunden ist, umzugehen. Na klar, Prävention und therapeutische Möglichkeiten das sind dann so Schlagwörter, aber ich meine damit etwas ganz konkretes. Am Anfang habe ich Alexander-Technik so verstanden, dass es hier um Perfektionierung oder Optimierung der Bewegungsabläufe beim Musizieren geht Aber ich glaube, dass es mehr ist als eine erlernbare Technik.
Es ist so etwas wie eine innere Haltung zu mir und zu dem, was ich tue. Es ist eine Aufmerksamkeit, die ich mir, meinem Körper und auch meinen Gefühlen gebe. Ich bin eben ein System, wo vieles ineinander wirkt. Diese Aufmerksamkeit habe ich in den Stunden immer wieder geübt.
Ich kann mir jetzt eine innere Vorstellung von meinem Rücken, der Wirbelsäule, den Bandscheiben und der Rückenmuskulatur machen. Ich denke über Veränderungen meiner Spielhaltungen nach und probiere Verschiedenes. Ich kann mir vorstellen, dass mein Körper nur eine Verlängerung des Instruments ist und ich dessen Schwingungen in den Raum weitertrage.
Ja, es ist das Üben von immer wieder aufmerksam zu sich selbst zu sein, was ich aus diesen Stunden mitnehme. Aus dieser Aufmerksamkeit für Bewegungsabläufe kommen mir Ideen, wie ich mich beim Musizieren verhalte. Ich bin sorgsam im Gebrauch meines Körpers und ermögliche mir ein freies Schwingen für den Klang.
Liebe Frau Freyer, ich danke Ihnen ganz herzlich für diese Erfahrungen.
Gerne würde ich Ihnen eine kurze Rückmeldung zu meinem ersten Erleben mit der Alexander-Technik geben: Ich bin immer noch total begeistert! Ich habe das Gefühl, seit gut 15 Jahren nicht mehr ins Hohlkreuz zu fallen und meine Schultern sind seit ca. 7 Jahren endlich mal wieder gerade und haben keine angespannten Muskelbuckel. Danke für die angenehme, interessante Erfahrung und nachhaltige Wirkung.
- „Ich habe eine Veränderung im gesamten Bewegungsablauf gemerkt und hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht.“
- „Es war sehr interessant zu erfahren, wie man seinen Körper in einer ganz anderen Dimension kontrollieren kann.“
- „Es hat mir geholfen einfach loszulassen und zu mir selbst zurückzukommen, anstatt verkrampft, verzweifelt und ohne Pause durch den Alltag zu rennen.“
- „Alexander-Technik stellte für mich eine Art Ausklang, Abwechslung, Ruhe und Entspannung dar. In dieser Zeit konnte ich alles vergessen und soll laut meiner Freundin, danach besonders gute Laune gehabt haben.“
- „Diese Art seinen Körper wahrzunehmen ist ein so einzigartiges Gefühl, dass jeder einmal haben sollte.“
- „Auch bei Klassenarbeiten in der Schule versuche ich mich noch einmal zu lockern, bevor ich die Arbeit beginne. Das hilft mir mich besser zu konzentrieren.“
- „Die AT-Erfahrungen haben mir gezeigt, was für einen Einfluss der Körper auf die Lebensqualität hat.“
- „Durch diese Technik ist mir klar geworden, dass ich unverhältnismäßig viel Kraft aufwende. Mir war es dadurch möglich grobe Anspannungen im gesamten Körper zu lösen, beziehungsweise zu reduzieren.“
- „Oft bin ich müde und aufgebraucht zur Alexanderstunde gegangen, konnte aber während des Unterrichts neue Energie gewinnen. Ich kann jedem die Alexander-Technik empfehlen.“